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Die Gestaltung und das Setting der Therapien gelingen nur, wenn man das Kind in seiner Gesamtentwicklung erfassen und dann die Ursachen seiner Spracherwerbsstörung erkennen kann. Eine Sprachentwicklungsstörung hat immer verschiedene Ursachen und wird durch verschiedene Faktoren positiv oder negativ beeinflusst. Die Wahl der Therapieform richtet sich dementsprechend nach den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Kindes, weshalb ich verschiedene Therapieansätze wähle, wie zum Beispiel:

HOT -> Handlungsorientierter Ansatz
Viele Spracherwerbsstörungen haben „tiefer“ liegende Ursachen: Kinder mit einer erheblichen Spracherwerbsstörung, die vor allem das Sprachverständnis und den Wortschatz betrifft, leiden oft an einer taktil-kinästhestischen Wahrnehmungsstörung. Erkennt man eine solche ursächliche Wahrnehmungsproblematik nicht und arbeitet nur oberflächlich an verschiedenen sprachlichen Strukturen, dann sind die sprachlichen Fortschritte sehr klein und die Motivation des Kindes nimmt stetig ab. Berücksichtig man dies und arbeitet an den taktil-kinästhetischen Basisfunktionen, dann muss die Therapie sehr handlungsspezifisch ausgerichtet werden. Diese Therapieform nennt man HOT. Ziel einer solchen Therapie ist, dass das Kind die Möglichkeit erhält, eine Handlung mit allen Wahrnehmungssinnen erleben zu können. Damit das Kind jeden Handlungsschritt auch sprachlich formal erfassen (Kategorisieren), verstehen und dann sprachlich umsetzen kann, werden so genannte PLAGs (= problemlösende Alltags-geschehnisse z. B. Kochen, Basteln etc.) durchgeführt, die am Denktisch vorbereitet und am Arbeitstisch durchgeführt werden. Zum Schluss werden die durchgeführten Handlungs-einheiten am Denktisch visuell unterstützt intensiv versprachlicht. Besonderen Wert lege ich bei dieser Therapieform auf die Handlungsplanung, denn da werden die Zusammenhänge verbalisiert, serielle Abläufe dargestellt, korrekte Satzstrukturen eingeführt und neue Begriffe erarbeitet und kategorisiert.

Spieltherapeutischer Ansatz nach B. Zollinger
Dies sind Spielsequenzen (zum Beispiel: Rollenspiele mit Puppen, Briobahn etc.), bei denen die Handlungsinitiative vom Kind aus kommt. Innerhalb des Spiels lernt das Kind, dass die Sprache eine Bedeutung hat und dass man mit der Sprache etwas bewirken kann. Die Spielhandlungen des Kindes werden hierbei von mir als Therapeutin modellierend begleitet, was bedeutet, dass ich die Handlungen des Kindes verbalisierend bewusst, beinahe überbetont, begleite.
Wortschatz-Aufbau: den Wortschatzaufbau führe ich anhand des Wortschatzsammlers von Prof. Dr. H.J. Motsch durch. Dies ist eine erfolgreiche, evidenzbasierte Therapiemethode für lexikalische Defizite bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörung. Im Mittelpunkt stehen dabei – im Gegensatz zu bestehenden Elaborationstherapien – nicht einzelne Wörter, sondern Strategien zum Wortschatzerwerb. Die Kinder lernen zusammen mit der Piratenhandpuppe „Tom“ und dem Zauberer, wie sie lexikalische Lücken erkennen und füllen können. Dies geschieht auf sehr spielerische Weise, indem man auf Wortschatzsuche nach unbekannten, schwierigen Wörtern geht. Das Kind soll selbständig lernen, neue Wörter zu entdecken, herauszufinden, was die Wörter bedeuten und mit Hilfe des Zauberers sich diese einprägen zu versuchen. Diese neu entdeckten Wörter sind Schätze, d.h. es ist gut (und überhaupt nicht schlecht), wenn man ein unbekanntes Wort entdeckt, denn das ist dann ein richtiger Schatz. Im therapeutischen Sinne wird es also als wertvoll erachtet, wenn man Wörter nicht kennt – meines Erachtens eine sehr ressourcenorientierte, aufbauende Therapieform, die die Kinder enorm anspricht. Phonetisch-Phonologischer Ansatz nach A. Fox-Boyer: Nach mehreren Weiterbildungen bei A. Fox und dem Studium von Fachliteratur arbeite ich erfolgreich bei Artikulation-sstörungen nach dem P.O.P.T. – Therapiekonzept. Diese Artikulationstherapie ist die erste spezifisch für das Deutsche entwickelte Phonologie-Therapie, die auf einem sprachenunabhängigen Sprachverarbeitungsmodell beruht. Ihre Effektivität wurde mehrfach nachgewiesen. Morphologie-Syntax: In diesem Bereich arbeite ich nach der Kontextoptimierung von Prof. Dr. H.J. Motsch und im Vorschulbereich nach Prof. Dr. Marc Schmidt, denn er hat dieses Therapiekonzept für jüngere Kinder adaptiert. Bei dieser Therapieform steht ein Thema anhand von Bilderbüchern, die die Kinder ansprechen, im Vordergrund. Die Geschichte wird nach den Grundsätzen der Kontextoptimierung angepasst und durch eine Art Inputtherapie dem Kind weitergegeben. Spielerisch werden dann die neuen Satzmuster eingeübt, einerseits anhand der Bilder der Bilderbücher und andererseits durch Rollenspiele.

Teacch
Anhand des Teacch-Konzeptes kann ich den autistischen, bzw. allen kommunikations-beeinträchtigten Kindern durch die visuelle Strukturierung der Therapie-einheit oder des Arbeitsauftrages aufzeigen, was wichtig ist und woran wir gerade arbeiten. Diese individuelle visuelle Strukturierung hilft dem Kind, Zusammenhänge von Arbeits-aufgaben und Abläufen schneller erkennen und verstehen zu können und es ermöglicht ihm,
selbständiger und kompetenter handeln zu können.

Kommunikativer Ansatz
Bei Kindern mit autistischen Zügen, Redeflussstörungen oder selektivem Mutismus, steht natürlich vor allem Kommunikationsfähigkeit im Vordergrund. In solchen Fällen arbeite ich unter anderem mit Entspannungs- und Sprechtechniken, lerne die Kinder den Blickkontakt zu halten, biete ihnen im Therapieraum einen „Safe place“ an und achte im Speziellen darauf, dass sie ihre Gedanken und Gefühle im ruhigen Setting der Logopädietherapie ausdrücken lernen. Danach ist es selbstverständlich sehr wichtig, dass der Transfer ins Elternhaus, bzw. in die Spielgruppe etc., geübt wird.

Myofunktionelle Therapie
Bei Kindern mit Schluckmusterstörungen und Dysfunktionen im Mundbereich wende ich die Neuromotorische Reorganisation an und halte mich unter anderem an die Vorgaben von A. Kittel und H. Rohrer . Ziel dieses Ansatzes ist die Verbesserung der Zungen- und Lippenbeweglichkeit, ein korrekter Mundschluss und die Anbahnung des richtigen Schluckmusters.